Legend

Viviana Abelson, 2019
  • Zum Nachlesen

    Die jackenartige Skulptur, mit metallenen Säumen versehen und mit Ketten behängt, über deren Kragen und Schultern sich panzerartig Reifenprofile wölben, ruht statt auf einem Kleiderbügel auf einem blanken, kalt anmutenden Stahlgerüst. Man denkt an Punk- und Rocker-Kultur, an Brutalität, an Schlägertypen.

    Und doch wohnt diesen Skulpturen eine eigentümliche Poesie inne, und man kann diese Arbeiten auch als eine Erinnerung an, eine Sehnsucht, eine Forderung lesen nach einem Leben in Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit, ein romantisierendes „Alleinaufsichangewiesensein“ in harten Umweltbedingungen. Vielleicht schwingt in ihnen ein ferner Hauch von Abenteuertum mit, von südamerikanischer Gauchokultur. Dann eigneten der auf den ersten Blick so brutalistischanmutenden Jacke etwas Behütendes, zum Überleben in kärglicher harter Natur Schützendes. Etwas Heimatliches.

    Spannende Kunst bedeutet und bewirkt immer auch ein Ausloten von und ein Sich einlassen auf Möglichkeiten.

    Erhard Metz
  • Standort
    Raum 4 im Erdgeschoss
Viviana Abelson, Legend, 2019
Viviana Abelson, Legend, 2019